Der Kater kommt zurück by Pestum Jo

Der Kater kommt zurück by Pestum Jo

Autor:Pestum, Jo [Pestum, Jo]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Degenhardt hatte Samstagsdienst. Er kam mit einem Zettel gelaufen, als Katzbach sich wieder an seinen Schreibtisch setzte. Auf dem Zettel stand der Name Maria Esteban, darunter war die Anschrift notiert, und an den Rand war eine Autonummer gekritzelt.

„Das Mädchen mit der grünen Ente? Sieh an, sie wohnt also in Derendorf. Das hatte ich mir fast gedacht.“

„Wieso das denn?“ fragte Degenhardt.

„Ich wette, da kommen Sie selber drauf“, erwiderte Katzbach. „Und jetzt hören Sie bitte genau zu, weil es sehr wichtig ist. Ich möchte, daß diese Maria Esteban erstklassig observiert wird. Das ist deutlich, ja? Und wenn ich erstklassig sage, dann meine ich auch erstklassig. Organisieren Sie das, Degenhardt. Rund um die Uhr muß sie beschattet werden, und zwar so, daß sie nicht die Spur eines Verdachtes schöpft. Schärfen Sie das den Leuten ein. Ich will stets wissen, wo sie sich befindet und mit wem sie Kontakt auf nimmt.“

„Sie ist übrigens Ausländerin“, sagte Degenhardt und hob den Zeigefinger. „Stammt aus Spanien.“

„Wär ich nie drauf gekommen.“ Katzbach grinste Degenhardt an. „Sie haben eine steile Karriere bei der Kriminalpolizei vor sich. Und da hab ich auch gleich den nächsten Auftrag für Sie. Stellen Sie fest, wieviele Lastkraftwagen der Transportfirma Rapido-Tours gehören. Die Brummer könnten auch auf den Namen Zantopp laufen.“

„Aber es ist Samstag!“

„Auch darauf wär ich nie gekommen. Zevis in Flensburg gibt Informationen rund um die Uhr. Das weiß man sogar in Afrika. Samstags läßt sich so ein Computer sogar besonders gern anwählen. Wußten Sie das nicht?“ Degenhardt brabbelte sich allerlei in den gepflegten Kinnbart und machte sich dann an die Arbeit. Sie litten seit Jahren unter chronischem Personalmangel, da würde es nicht einfach sein, beim Bereitschaftsdienst Beamte für die Rundumobservation loszueisen.

Lange studierte Katzbach Fahrenholts Bericht. Aber er war nicht richtig konzentriert, weil ihm immer wieder das Gesicht des Toten in die Gedanken geriet. Dieses erschreckende Verbrechen: Leben unwiderruflich auszulöschen. Was war mit den Menschen geschehen, die dazu fähig waren? Was hatte ihre Persönlichkeit so deformiert? Fahrenholts Untersuchungen ließen nur den Schluß zu, daß es sich um geplante Tötung gehandelt haben mußte. Katzbach überflog, was er seitenlang über Wirbeldehnungen und Trümmerungen im Kehlkopfbereich formuliert hatte. Die Toxikologen belegten Katzbachs Theorie: In der Kleidung des ermordeten Roland Georgy waren Spuren von Zyaniden, also Salzen der Blausäure, nachgewiesen worden. Hatte Roland Georgy den Wagen mit den Giftabfällen zum Rhein gefahren? Hatte er heimlich die Fässer entleert? Hatte er gewußt, was er da tat? Oder war er anderen in die Falle gegangen?

Lioba Steinfeld freute sich absolut nicht, als Katzbach sie zu Hause anrief, denn sie hatte sich das Haar gewaschen und absolvierte gerade ihre Meditationsübungen. Es gehe sehr schnell, sagte Katzbach, er brauche nur eine Auskunft über Zantopps Firma.

„Waren Sie etwa bei ihm?“

„War ich, Frau Kollegin. Wie Sie schon vermuteten: In unseren Fällen haben sich Berührungspunkte ergeben. In den Protokollen Ihrer Recherchen steht etwas davon zu lesen, daß das Unternehmen Rapido-Tours auch Export und Import betreibt. Abgesehen davon, daß solche Begriffe mir immer so unheimlich pflaumenweich vorkommen und alles und gar nichts besagen und irgendwie nach Tünnes



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